Handweben im Wegscheiderland
Der Bayerische Wald hat nicht nur die Glasindustrie welche die Region und seine Bevölkerung bekannt machte, sondern auch die Leinenweberei. Das Breitenberger und Wegscheider Land begann schon im 17. Jahrhundert mit der Fertigung von Leinenwaren. Die Landwirte im Bayerischen Wald verdienten sich während der Wintermonate ein Zubrot. Vertrieben wurde die fertige Ware durch Verleger, welche auch die Weber mit dem Rohmarterial dem Garn belieferten. In der Blütezeit der Weberei arbeiteten bis zu 800 Hausweber in der Region des Bayerischen Waldes. Das “Wegscheider Leinen“ schmückte königliche und fürstliche Tafeln. Gegen Ende 1870 schlitterte das Handwerk in eine tiefe Krise und erholte sich auch nicht wieder. Die gegründeten Genossenschaften lösten sich 1965 in Breitenberg und Ende des 20. Jahrhunderts in Wegscheid auf.